Donnerstag, 24. März 2011

Klugschluss

Es ist Samstag und das Leben pulsiert auf den Straßen. Die Menschen zeigen sich von ihrer egoistischen Seite, jeder drauf erpicht, noch die letzten Reste zu erhaschen, bevor die Geschäfte scheinbar für immer schließen. Ein Junge, in etwa fünfzehn, wie Ole, Lulus Bruder kommt aus einem Laden, mit vollen Taschen und spricht vor sich hin, er schaut müde aus, sehr müde. Lulu versteht die Jugendsprache nicht, welche von ihm ausgeht. Sie steht da und nimmt, wie die Ruhe selbst, die Energie auf, welche von den hetzenden Gestalten ausgeht. Sie lehnt an einer Straßenlaterne und schält seelenruhig ihre Apfelsine, der Duft steigt ihr in die Nase, sie denkt an Weihnachten und sofort spürt sie ein wohltuendes Gefühl in sich, ein kribbeln, Erwartungen füllen ihren Bauch. Jetzt im Sommer, wenn die Apfelsinen aus den Südlichen Ländern kommen und bei uns die Mohnblumen hoch auf den Feldern stehen, genießt sie das Leben in vollen Zügen. Es gibt, Eis, Schwimmbad, matschen im Sand, Sonne und man kann Barfuß im Gras laufen, was will man mehr. Lulu Tippelt hinüber zum Garten-Center und setzt sich wie selbstverständlich auf das kleine Holzpferd im Flur. Sie schaukelt voller Freude immer wieder auf und ab. Vergnügt tönt ihr lachen durch die Halle.
Jetzt sitzt sie da und lauscht. Ein Mann berichtet seiner Frau von einer kleinen Scherer und gleichzeitig spricht er von einem Baum. Er sagt:“ Ich hab wir endlich die kleine Japanische Scherer gekauft, um den Bonsai-Baum im Wohnzimmer zu stutzen“ . Lulu denkt nach ,sie versteht nicht ganz. Im Kindergarten hat Frau Schmidt gesagt, dass man Bäume nicht schneidet, wie Blumen, sonder fällt. Sie denkt sich wie will der Mann mit einer so kleinen Scherer einen Baum fällen. Aber vielleicht sind Japanische Scheren größer, als deutsche. Aber dann hätte der Mann sicher nicht gesagt, dass sie klein ist.
Sie stellt sich vor wie der Mann mit der kleinen Schere den Baum versucht zu fällen. Sie verzieht das Gesicht, so dass ihre Stirn sich in Falten legt,schüttelt ihren Kopf.
Nun steigt sie vom Holzpferd und geht hinüber zu den Beiden. Sie zieht dem Mann an der Jacke und schaut ihn groß an, worauf er sagt: „Ja ?“ Lulu meint:“ sag man Bäume schneidet man doch nicht, die fällt man!“

Lieblingsgericht oder Tagessuppe

Es wurde Abend und er wird melancholisch, als er so den Mondschein in das Fenster seiner weißen Zelle, so wunderschön silbern scheinen sieht, ein Gefühl, dass er das letzte halbe Jahr nicht hatte. So entfloh er doch der Realität gekonnt in den Wahnsinn, oder daraus hinaus ?
Er kann sich noch gut an den Abend erinnern, als er Vampire tanzen sah sich wild die Kleider vom Leib riss und halb nackt durch die Straßen von Paris rannte, wie ein geisteskranker Irrer. Aber das Leben ist auch manchmal zum verrückt werden, oder nicht?Er hatte schließlich nichts zu verlieren.Oder etwa doch? Das hätte er mal lieber gelassen. Hätte seinen Hund genommen und wäre mit seinem treuen Vierbeiner einfach gegangen, als er die Liebe seines Lebens mit Louis... achh was sag ich. Doch nun kann er nicht zurück, auch wenn er wollte, aber er hatte ja nicht zu verlieren. Oder doch?Ich sag ja, das hätte er lieber mal gelassen, dann hätte seine Reise ins Glück gewagt .